Im Zug der Revitalisierung des Fruchtkastens geriet an einem der Depotstandorte, auf die die museale Sammlung der Stadt Herrenberg verteilt ist, ein Stiftskirchenmodell wieder in den Blick, das etwas in Vergessenheit geraten war.
Der Horber Maler und Bildhauer Wilhelm Klink (1874-1952) fertigte es für den Festzug zur 700-Jahr-Feier Herrenbergs im Juli 1929 an. Das Stiftskirchenmodell mit den Zwillingstürmen zeigt das Erscheinungsbild des Herrenberger Wahrzeichens vor dem Umbau im Jahr 1749, der nötig wurde. Ein Blitzschlag hatte die Doppeltürme beschädigt und daraufhin wurde ein einziger Turm mit barocker Haube errichtet.
Das 140 cm x 60 cm x 153 cm große Modell ist aus Holz gefertigt und steht auf einem hellgrün gefassten Sockel, der mit Gipsgewebe überzogen ist. Es besitzt aufgrund seiner Funktion im Festzug auch Tragegriffe.
Dank des Spendenaufrufs durch den Schwäbischen Heimatbund unterstützten viele – auch die Bürgerstiftung Herrenberg – die Restaurierung bzw. Reinigung des Modells durch die Restauratorin Antoaneta Ferres. Große Ausbesserungen waren nicht geplant, denn dem nahezu 100 Jahre alten Kunstwerk sollte man durchaus das Alter ansehen, sodass nur eine vorsichtige Oberflächenreinigung, die Festigung abblätternder Malschichten und Ersatz von kleinen fehlenden Teile vorgenommen wurden. Ein neuer Sockel wird noch angefertigt.
Der endgültige Platz des Modells wird im renovierten Fruchtkasten sein.